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Da fast alle systemisch applizierten Arzneimittel die Plazenta passieren bzw. in die Muttermilch übergehen, müssen Medikamente in der Schwangerschaft und Stillzeit unter strengster Indikationsstellung verabreicht werden. Die folgende Tabelle soll dazu Hilfsmittel sein und die Auswahl geeigneter Alternativen erleichtern (Positivliste). Andererseits ist gerade im intensivmedizinischen Bereich zuweilen eine Therapie erforderlich, die Risiken für das Kind birgt. Bei lebensbedrohlichen Zuständen wird man diese Gefahr im Interesse des Lebens der Mutter in Kauf nehmen. Dennoch führt die Applikation selbst der mit »- -« bezeichneten Medikamente nicht zwangsläufig (bei kurzfristiger Dosierung häufig sogar nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit) zu einer Schädigung des kindlichen Organismus.

Beratungsstellen z.B. in Berlin (030/23022), Tübingen (07071/292203), Ulm (0731/5027625) und Jena (03641/8223074).

Antibiotika in der Schwangerschaft (Positivliste)
Antibiotikum 1.-12. SSW 13.-39. SSW um die Geburt Stillperiode
Aminoglykosid-Antibiotika - - - - - - +
Amphotericin B (systemisch) - - (-) (-) +
Amoxycillin + + + +
Ampicillin + + + +
Cephalosporine (+) + + +
Co-trimoxazol - - (+) (+) *
Clomethiazol - - (+) (-)
Clotrimazol (+) + + +
Erythromycin (+) + + +
Mebendazol (+) (+) (+) +
Metronidazol - - - - - -  
Miconazol (lokal) - - + + +
Penicilline + + + +
Rifampicin - - - - - - +
Sulfonamide - - (-) - - *
Tetrazykline - - - - - - +
- Nicht empfohlen oder kontraindiziert (ggf. Stillpause)
(-) Verordnung nur im Ausnahmefall
(-) min Verordnung in Minimaldosis möglich
(+) Bei strenger Indikationsstellung anzuwenden
+ Ohne Bedenken indikationsgerecht zu verordnen
* Nicht in den ersten vier Wochen
Tabelle verändert nach: H. Spielmann u. R. Steinhoff: Taschenbuch der Arzneiverordnungen in Schwangerschaft und Stillperiode, G. Fischer, 1990.