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Handelsname

z.B. Ciprobay®, Fl. (50/100/200 ml) à 100/200/400 mg, Tabl. à 250/500/750 mg

WM

  • Bakterizide Wirkung durch Hemmung der bakteriellen Gyrase, einem Enzym für Transkription und Replikation der DNA
  • Wirkungsspektrum: nahezu alle gramneg. Erreger von Harnwegsinfekt., einschließlich Pseudomonas und multiresistenten Keimen allerdings inzwischen ansteigende Resistenzraten durch (zu) häufigen Gebrauch (z.B. E. coli > 10%). Auch wirksam gegen Chlamydien, Legionellen, Mykobakterien; Mittel der Wahl bei Aeromonas hydrophila
  • Wirkungslücke: Anaerobier, Clostridium difficile, E. faecium/faecalis, Nocardia asteroides, Pneumok., Methicillin-resistente Staphylokokken, Treponema pallidum, Ureaplasma urealyticum, Stenotrophomonas maltophilia
  • Pharmakokinetik: orale Bioverfügbarkeit ca. 75%, HWZ 3–4 h, Verteilungsvolumen 2,5 l/kg, Plasmaproteinbindung 30%. Elimination: 30–60% unverändert renal (glomeruläre Filtration, tubuläre Sekretion), 15–30% unverändert biliär, Rest hepatisch zu teilweise aktiven Metaboliten verstoffwechselt. Ciprofloxacin ist nur in geringem Ausmaß dialysierbar.

Dosierung

  • p.o.: 2 x 500–750 mg
  • i.v.: 2–3 x 200–400 mg tägl.

NW

GIT-Unverträglichkeit, Lebertoxizität, Allergie, Schwindel, Kopfschmerzen, Erregtheit und andere ZNS-NW, Knorpelschäden, Tendopathie, Eosinophilie, Leukopenie/-zytose, Anämie, QT-Verlängerung, Phototoxizität.

KI

Kinder, Schwangerschaft, Stillzeit, ZNS-Erkrankungen.

WW

  • Theophyllinplasmaspiegel werden z.T. deutlich erhöht, Erhöhung Ciclosporinspiegel, Wirkungsverstärkung von Cumarinen und Sulfonylharnstoffen.
  • Barbiturathaltige Narkosemittel (verstärkte Kardiodepression).

Praktische Hinweise

  • Wegen Pneumok.-Schwäche stets Kombinationsbehandlung mit Betalaktamen bei Infekt., bei denen auch mit Pneumokokken gerechnet werden muss
  • Relativ schnelle Resistenzentwicklung bei Enterobacter, Klebsiellen, E. coli, Pseudomonas sp. und Staphylokokken
  • Bei Pseudomonaspneumonie hoch dosieren (2–3 x 400 mg), immer Kombinationstherapie. Bei Resistenzentwicklung Antibiose nach Antibiogramm wechseln
  • Vorsicht bei Epileptikern wegen Erhöhung der Krampfbereitschaft
  • Bei Niereninsuff. Dosisreduktion
  • Durch ausgiebigen Einsatz von Gyrasehemmern neuerdings gehäuft Ciprofloxacin-Resistenzen
  • Weitgehend Kreuzresistenz mit anderen Gyrasehemmern.

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