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Handelsname
z.B. Gernebcin®, Flaschen à 20/40/80
mg
WM
- Bakterizid durch Hemmung der Proteinsynthese in der Bakterienzelle,
in vitro-Synergismus mit Penicillinen und Cephalosporinen
- Wirkungsspektrum: gramneg. Keime wie Citrobacter sp., Enterobacter
sp., E. coli, Klebsiellen, Proteus sp. (Indol-pos. und -neg.), Providentia
sp., Serratia sp., insbesondere auch Pseudomonas aeruginosa, S. aureus
- Wirkungslücken: die meisten Anaerobier, Enterokokken, Legionellen,
Chlamydien, Mykoplasmen, Streptokokken, Pneumokokken, Burkholderia cepacia,
Stenotrophomonas maltophilia
- Pharmakokinetik: nur parenterale Gabe, HWZ 2–3 h, Verteilungsvolumen
0,25 l/kg, Plasmaproteinbindung 10%. Elimination nahezu vollständig
unverändert renal. Tobramycin ist dialysierbar
- Inhalation bei Pseudomonas-Kolonisation (für CF-Patienten zugelassen).
Dosierung
- i.v.: 3–5 mg/kg aufgeteilt in 1–3 Dosen, als
Kurzinfusion über 30–60 min.
- inhalativ 2 x 300 mg in 2 ml Inhalat
- Dosisreduktion bei Niereninsuff.
Gründe für Einmaldosierung: bessere Wirksamkeit
durch höheren Spitzenspiegel, Wirkung effektiver bei hohen Spitzenspiegeln,
geringere Nephro- und Ototoxizität, gleiche Effizienz, preiswerter,
Spiegelbestimmung nur noch vor erneuter Gabe nötig (Talspiegel <
1 mg/l).
NW
- Ototox. (geringer als bei Gentamicin): Schwindel, Ohrensausen, Minderung
des Hörvermögens bis zum irreversiblen Hörverlust
- V.a. bei vorgeschädigten Nieren: Erhöhung der Retentionswerte,
Oligurie, Proteinurie; meist reversibel
- Taubheitsgefühl, Kribbeln, Muskelzucken und Krampfanfälle
- Transaminasen ↑, AP ↑, Ca2+ ↓, Mg2+
↓, Na+ ↑, K+ ↓, BB-Veränderungen
- Fieber, Hautausschlag, Juckreiz, Erbrechen, Durchfall, Verwirrtheit,
Schmerzen an der Injektionsstelle
- Verstärkung der Muskelschwäche bei Pat. mit Myasthenia
gravis oder M. Parkinson
- Bei inhalativer Gabe keine systemischen NW zu befürchten. Ausnahme:
gleichzeitig i.v. Gabe, fortgeschrittene Niereninsuffizienz.
KI
Sulfit-empfindliche Asthmatiker, Schwangerschaft, Myasteria
gravis.
WW
- Amphotericin B, Ciclosporin, Cis-Platin, Cephalosporine, Vancomycin/Foscarnet
verstärken Nephrotoxizität
- Verstärkte Ototoxizität bei Kombination mit Furosemid und Ethacrynsäure
- Muskelrelaxantien und Halothan (Verstärkung der neuromuskulären Blockade)
- Glukose, Eisen, Vitamin B (Malabsorption dieser Stoffe).
Praktische Hinweise
- Nicht kompatibel mit Heparin; nur über getrennte Zugänge
applizieren. Wegen synergistischer Wirkung Kombination mit b-Lactamantibiotika
anstreben
- Spiegelkontrollen bei längerdauernder Ther. erforderlich
- Prozentuale Reduktion nach 4stündiger Dialyse 30–40%.
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