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Handelsname
z.B. Duragentamicin®, Gentamix®, Nichogencin®, Refobacin®:
Amp. à 40/80/120/160 mg

WM

  • Bakterizid durch Störung der Proteinsynthese, in vitro-Synergismus mit Penicillinen und Cephalosporinen
  • Wirkungsspektrum: gramneg. Keime, Staphylok.
  • Wirkungslücken: die meisten Anaerobier, Enterokokken, Legionellen, Chlamydien, Mykoplasmen, Streptokokken, Pneumokokken, Burkholderia cepacia, Stenotrophomonas maltophilia
  • Pharmakokinetik: nur parenterale Gabe, HWZ 2–2,5 h, Verteilungsvolumen 0,25 l/kg, Plasmaproteinbindung 25%. Elimination nahezu vollständig unverändert renal. Gentamicin ist dialysierbar.

Dosierung

  • i.v.: 3–5 mg/kg aufgeteilt in 1–3 Dosen, als Kurzinfusion über 30–60 min.
  • Max. Dosis: 360 mg tägl.
  • Gründe für Einmaldosierung: bessere Wirksamkeit durch höheren Spitzenspiegel, geringere Nephro- und Ototoxizität, gleiche Effizienz, preiswerter, Spiegelbestimmung nur noch vor erneuter Gabe nötig (Talspiegel < 1 mg/l).
  • Dosisreduktion bei Niereninsuff.

NW

  • Neuro-/Ototoxizität: Schwindel, Ohrensausen, Minderung des Hörvermögens, irreversibler Innenohrschaden
  • Nephrotoxizität: Krea­, tubuläre Proteinurie, Azotämie (meist reversibel)
  • Neuromuskuläre Blockade mit möglicher Atemdepression.


KI
Schwangerschaft, Myasthenia gravis.

WW

  • Amphotericin B, Ciclosporin, Cis-Platin, Cephalosporine, Vancomycin/Foscarnet verstärken Nephrotoxizität
  • Verstärkte Ototoxizität bei Kombination mit Furosemid und Ethacrynsäure
  • Muskelrelaxantien und Halothan (Verstärkung der neuromuskulären Blockade)
  • Glukose, Eisen, Vitamin B (Malabsorption dieser Stoffe).

Praktische Hinweise

  • Therapiedauer auf 10 Tage begrenzen
  • Spiegelkontrollen erforderlich
  • Wochenlanger Verbleib im Innenohr nach Therapie, somit Gefahr der Kumulation auch bei Therapiepausen
  • Kombination mit anderen nephro- oder ototoxischen Medikamenten vermeiden
  • Für ausreichende Hydratation und Miktion sorgen
  • Wegen neuromuskulärer Blockade besondere Vorsicht bei Myasthenia gravis und anderen neuromuskulären Syndromen
  • Nicht bei Asthmatikern mit Sulfit-Überempfindlichkeit (bei Na+-Sulfithaltigen Präparaten)
  • Auch bei gramneg. Inf. nicht als Monotherapeutikum, immer Kombination, z.B. mit Beta-Lactamantibiotikum
  • Bei Pat. mit hochresistenten Erregern besser Amikacin statt Gentamicin einsetzen (bei Gentamicinresistenz oft noch Amikacin-Sensibilität vorhanden)
  • Prozentuale Reduktion nach 4stündiger Dialyse ca. 30%.