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Mykoplasmen sind die kleinsten extrazellulär vermehrungsfähigen Bakterien. Sie besitzen keine Zellwand und sind dadurch gegenüber zellwandaktiven Antibiotika resistent. M. pneumoniae weist eine hohe Wirtspezifität auf und wird im Gegensatz zu den meisten anderen respiratorischen Pathogenen aerogen übertragen. Hierdurch kommt es zu endemischer und zum Teil epidemischer Ausbreitung.

Von einer Infektion werden vor allem Kinder und junge Erwachsene betroffen. Meistens erkranken mehrere Mitglieder in der Familie. Etwa 10% der Mykoplasmeninfektionen werden bei Patienten über 40 Jahren beobachtet.

Meistens ist der Krankheitsverlauf leicht, eine Ausheilung ist auch spontan ohne antibiotische Therapie häufig. Bei Immunsuppression oder nach vorausgegangenen bakteriellen pulmonalen Infekten sowie bei Sichelzellanämie sind jedoch auch schwere Verläufe bis hin zum ARDS beschrieben. Eine Begleitmyokarditis ist möglich, ebenso ein Erythema nodosum, reaktive Arthritiden und Enzephalitiden. In mindestens der Hälfte der Infektionen sind Kälteagglutinine im Blut nachweisbar, welche auf oligoklonale Antikörper gegen das I-Antigen der Erythrozyten zurückzuführen sind. Die Diagnose erfolgt meist klinisch, positive Antikörper in der KBR sind typischerweise erst 1 bis 2 Wochen nach Krankheitsbeginn nachweisbar.

M. pneumoniae ist gegenüber Makroliden und Tetrazyklinen empfindlich, Betalaktam-Antibiotika sind aus den o.g. Gründen nicht wirksam.