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Die pulmonalen Manifestationen der Aspergillose sind mannigfaltig und reichen vom einfachen exogen-allergischen Asthma über die allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) und das Aspergillom bis zur invasive pulmonalen Aspergillose (IPA), die sich wiederum als angioinvasiv / tracheobronchiale oder disseminiert invasive Aspergillusinfektion darstellen kann. Eine erhöhte Schimmelpilzbelastung besteht bei positiver Umgebungsanamnese hinsichtlich Topfpflanzen, Tierställen, Biotonnen, Kompostierung, Gartenarbeit und Genuss von Fruchtsäften, weshalb von derartigen Expositionen bei immungeschwächten Personen abgeraten werden sollte. Die Diagnose der invasiven pulmonalen Aspergillose kann als gesichert gelten, wenn der Nachweis von Mycelien in der Gewebsbiopsie gelingt und eine positive Kultur aus dem gleichen Organ vorliegt.

Für die Verdachtsdiagnose, die zur Einleitung der Therapie häufig ausreichen muss, reicht der Nachweis eines Lungeninfiltrats und antibiotikarefraktäres Fieber beim Risikopatienten mit Therapieresistenz trotz antibakterieller Therapie aus, verbunden mit einer positiven Kultur aus Sputum oder BAL, einem positiven Aspergillus – Antigen (Galactomannan Ag- Test) im Blut oder charakteristischen CT – Befunden wie halo sign, air crescent sign oder angiotropen Rundherden. Zur Therapie der invasiven Aspergillose stehen neben Amphotericin B neuerdings als besser verträgliche und teils auch besser wirksame Alternativen Voriconazol und Caspofungin zur Verfügung. Die Überlegenheit vs. Amphotericin B bei invasiven Aspergillosen ist für Voriconazol belegt (Herbrecht et al. 2002). Voriconazol hat Amphotericin B bei Primärtherapie invasiver Aspergillosen als Medikament der ersten Wahl abgelöst (AGIHO-Empfehlungen).
Peroral verabreichtes Intraconazol ist unzuverlässig bioverfügbar (Spiegelbestimmungen erforderlich).

Bei der ABPA, deren Diagnosekriterien tabellarisch aufgeführt sind, steht dagegen die Glucocorticoidtherapie im Vordergrund; zur begleitenden antimykotischen Therapie liegen bislang die meisten Daten mit peroral verabreichtem Itraconazol vor.

! Diagnosekriterien der allergischen bronchopulmonalen Aspergillose:

  • Asthma bronchiale/Mukoviszidose
  • Lungeninfiltrate ± zentrale Bronchiektasen
  • Positiver Hauttest auf A. fumigatus
  • Gesamt - IgE > 1000 U/l
  • Bluteosinophilie
  • Spez. IgE und IgG auf A. fumigatus
  • Aspergillus - Nachweis im Sputum