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Die Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie (BOOP, heute eher als COP: Cryptogene organisierende Pneumonie) betrifft vor allem Patienten jenseits des 50. Lebensjahres. Männer und Frauen sind ebenso gleich betroffen wie Raucher und Nichtraucher. Typischerweise beklagen die Patienten grippale Symptome. Eine B-Symptomatik mit Gewichtsverlust ist möglich. Ein nicht produktiver Husten und eine zunehmende Belastungsdyspnoe sind typisch. Die Infiltrate sind eher peripher gelegen und meist bds. nachweisbar. Typisch ist der häufige Wechsel der Lokalisation, so dass man von flüchtigen Infiltraten spricht. Im CT lässt sich ein positives Pneumobronchogramm nachweisen.

Die Bezeichnung BOOP, die erstmals 1985 von Epler auf der Basis pathologischer Befunde definiert worden ist, hat für viel Verwirrung gesorgt, da die klassische Bronchiolitis obliterans des Lungentransplantierten eine klinisch, funktionell radiologisch und pathologisch andere Erkrankung darstellt. Im englischen Sprachraum wird die BOOP daher auch als kryptogene organisierende Pneumonie bezeichnet. Pathologisch betroffen sind vor allem die Alveolen und die respiratorischen Bronchiolen, wohingegen bei der Bronchiolitis obliterans vor allem die kleinen Atemwege proximal der terminalen Bronchiolen betroffen sind.

Die Ätiologie der Erkrankung ist unklar; pathologisch erinnert sie an die organisierende Pneumonie, welche in der Präantibiotika-Ära häufig nachweisbar war. Bekannte Auslöser dieser Erkrankung sind Medikamente (z.B. Amiodaron, Gold, Kokain) sowie inadäquat behandelte bakterielle Infektionen. Eine sekundäre BOOP ist häufig assoziiert mit Colitis ulcerosa, rheumatoide Arthritis, primär biliäre Zirrhose, Sklerodermie, Polymyositis oder einer Thyreoiditis. Die Diagnostik erfolgt neben der Bildgebung mit Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage und einer transbronchialen Biopsie. Dabei dient die bronchoalveoläre Lavage auch dem sicheren Ausschluß einer Infektion. Zytologisch typisch ist ein »buntes Bild« mit Vermehrung von Lymphozyten, Neutrophilen und Eosinophilen. Bisweilen kann auch eine offene Lungenbiopsie zum sicheren Nachweis notwendig werden. Die Behandlung besteht aus Glukokortikoiden, welche immer wirksam sind und die Beschwerden innerhalb von Tagen bessern. Auch in unserem Fall waren die Infiltrate nach Glukokortikoid-Therapie völlig verschwunden. Die Therapie sollte über ca. 6 Monate durchgeführt werden, das Rezidivrisiko liegt bei ca. 25%.

Immer ist eine radiologische Nachkontrolle notwendig, da eine BOOP bisweilen auch bei Bronchialkarzinom nachweisbar ist.