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»Faustregeln«
- Eine Infarktpneumonie nach Lungenembolie ist schwierig abzugrenzen.
Bei entsprechendem Verdacht sollte ein Spiral-CT mit Pulmonalis-KM-Bolus
durchgeführt werden. Auch eine Sonographie (Perfusions- und Ventilations-Szintigraphie)
oder ein Farbduplex kann die Diagnose sichern. Zum Ausschluss einer
Lungenembolie ist bei sonst Gesunden die Bestimmung der D-Dimer Konzentration
geeignet.
- Eine Atelektase (z.B. durch Fremdkörperaspiration oder Bronchialkarzinom)
lässt sich meist radiologisch vermuten und erfordert eine Bronchoskopie.
- Das Lungenödem bessert sich nach diuretischer Therapie viel schneller
als eine Pneumonie.
- Bei Schocklunge (ARDS) liegt meist eine auslösende Noxe vor. (Ausnahme:
Akute Interstitielle Pneumonie, AIP)
- Autoimmunerkrankungen wie M. Wegener oder das Goodpasture-Syndrom
weisen meist eine zusätzliche Nieren- oder andere Organbeteiligung auf,
(z.B. »nephritisches Sediment« mit Proteinurie und glomerulärer
Erythrozyturie).
- Eine BOOP (Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie)
kann klinisch wie eine bakterielle Pneumonie verlaufen. Meist ist die
Anamnese aber länger (Wochen bis Monate). Die Diagnose wird bronchoskopisch
durch BAL und transbronchiale Biopsie erhärtet.
Therapie
Diese stützt sich auf (unspezifische) Allgemeinmaßnahmen
und (möglichst spezifische) antibiotische Therapie.
- Allgemeinmaßnahmen werden je nach Beschwerdebild bei allen
Pneumonieformen veranlasst: ausreichend Flüssigkeit, ggf. Sauerstoffgabe,
bei hohem Fieber Bettruhe und Thromboembolieprophylaxe. Fiebersenkung
evtl. mit Antipyretika.
- Kalkulierte antibiotische Therapie. Welche antibiotische Substanz
gewählt wird, hängt vom Typ der Pneumonie und der Risikostratifizierung
ab. Besonders wichtig ist die Frage, ob es sich um eine ambulant oder
nosokomial erworbene Pneumonie handelt, weil sich das Erregerspektrum
wesentlich unterscheidet.
! Bei Nichtansprechen
auf die Therapie auch an Tbc und Bronchialkarzinom denken.
(siehe Nonresolving
pneumonia)
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