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Eine Pneumonie resultiert aus einem Missverhältnis zwischen
bakterieller Kolonisation und Clearance der Bakterien durch den Organismus.
Eine Aspiration von oropharyngealen Sekreten stellt die Hauptursache für
pulmonale Infektionen dar. Sie ist häufig und kommt bei 50% der Gesunden
vor. Die Keimkonzentration ist mit ca. 108 Anaerobier und 107 aeroben Bakterien
pro ml Aspirat extrem hoch. Unter bestimmten Voraussetzungen können die
aspirierten Keime die Atemwege kolonisieren.
Risikofaktoren für eine Kolonisation
Riskofaktoren hierfür sind sowohl funktionelle als auch anatomische Defekte;
sie bestehen in vorangegangener Antibiotikatherapie, Malnutrition, Rauchen,
der chronisch-obstruktiven Bronchitis, endotrachealer Intubation/Tracheostoma,
einer vorangegangenen Virusinfektion sowie jeder schweren Grundkrankheit.
Bei diesen Erkrankungen sind meist mehrere Clearance-Mechanismen, die
die Lunge vor einer Kolonisation schützen, gleichzeitig gestört.
Ein anderer wichtiger Risikofaktor ist der chronische Alkoholismus. Alkoholiker
haben nicht nur ein erhöhtes Aspirationsrisiko (gehäuftes Erbrechen, veränderter
Schluck- und Hustenreflex), bei ihnen liegt darüber hinaus eine vermehrte
oropharyngeale Kolonisation mit gramnegativen Bakterien vor. Häufig wird
eine Begleitmedikation wie z.B. Antazida oder Glukokortikoide eingenommen,
die das Pneumonierisiko zusätzlich erhöhen. Begleitgifte, wie z.B. Zigaretten,
schränken die mukoziliäre Clearance darüberhinaus ein. Schließlich besteht
bei chronischem Alkoholismus eine gestörte Phagozytenfunktion.
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