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Handelsname

z.B. Amphotericin B®, Ampho-Moronal®, Flaschen à 50 mg, Tabl. à 100 mg

WM

  • Veränderung der Permeabilität der Zytoplasmamembran des Pilzes
  • Wirkungsspektrum: Aspergillus sp., Blastomyces, Candida sp., Coccidioides, Cryptococcus neoformans, Histoplasmen
  • Wirkungslücke: Dermatophyten, (Bei Candida lusitani besteht häufiger eine Amphotericin B-Resistenz. Deshalb wird die Therapie dieses Pilzes mit Amphotericin unter anderem von der IDSA nicht empfohlen.)
  • Pharmakokinetik: nach oraler Gabe nicht resorbierbar, daher bei systemischer Gabe nur Infusionsther., HWZ 24–48 h (Eliminationsphase hat HWZ bis zu 15 Tagen), Verteilungsvolumen 4 l/kg, Plasmaproteinbindung ca. 95%. Elimination zu 5% unverändert renal, Rest verstoffwechselt und z.T. biliär ausgeschieden. Amphotericin B ist nicht dialysierbar.

Dosierung

  • i.v.:
    • Vorab Testdosis 1 mg in 100 ml über 30 Min. i.v., ggf. Monitorkontrolle
    • Initialdosis 0,1–0,25 mg/kg mit Steigerung um 0,1–0,25 mg/kg tägl. bis 0,6–1 mg/kg tägl. als Infusion über 3–4 h
    • Stammlösung: Zugabe von 10 ml Aqua dest., dann weitere Verdünnung mit 5%iger Glukose bis zu einer Konz. von 0,1 mg/ml
  • Alternativ liposomales Amphotericin B (Ambisome®). Vorteil: bessere Verträglichkeit, weniger toxisch.
    • i.v.: initial 1 mg/kg, tägl. um 1 mg/kg steigern bis 3 mg tägl. Zubereitung ist aufwendig, s. Beipackzettel.
  • Maximale Tagesdosis = 1,5 mg/kg. Ab kumulativen Gesamtdosen von 5 g irreversible Nierenschäden möglich.
  • AmBisome: Maximale Tagesdosis 3 mg/kg. Kumulative Gesamtdosis (nicht Tagesdosis) von 16,8 g beschrieben (Fachinfo AmBisome). Keine orale Darreichungsform verfügbar.

NW

  • Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen während der Infusion bis zu 80% (bei konventionellem Amphotericin B)
  • GIT-Unverträglichkeit bis zu 50% (bei konventionellem Amphotericin B)
  • Nephrotoxizität (zusätzliche Gabe von 150–250 mmol NaCl/Tag i.v. verringert nephrotox. NW)
  • Phlebitis an der Applikationsstelle (evtl. 1000 IE Heparin zugeben)
  • Transaminasenanstieg, Hypokaliämie, Leuko- und Thrombopenie
  • Kopfschmerzen, Krämpfe.

KI

Drohendes Nierenversagen, schwerer Leberschaden. (bei konventionellem Amphotericin B)

WW

  • Herzglykoside (durch Hypokaliämie verstärkte Wirkung)
  • Curareartige Muskelrelaxantien (relaxierende Wirkung verstärkt)
  • Verstärkte Nephrotoxizität bei Kombination mit Aminoglykosiden und Ciclosporin.

Praktische Hinweise

  • Wegen schwerer NW strenge Indikationsstellung von konventionellem Amphotericin B
  • Reduktion der Nephrotoxizität durch Na+-Gabe, z.B. 500 ml 0,9% NaCl tägl. vor Amphotericin-Gabe
  • Reduktion der Nephrotoxizität durch 24-h Dauerinfusion
  • Regelmäßige Kontrolle von BB, Krea, K+ und Transaminasen
  • Kombination mit Flucytosin ohne wesentliche Wirkungssteigerung bei deutlich mehr NW
  • Keine Kombination mit Foscavir i.v.
  • Bei Niereninsuff. ist eine Dosisreduktion nicht erforderlich
  • Bei Langzeitbehandlung Plasmaspiegelbestimmung
  • Bei Unverträglichkeit der Infusion (z.B. Fieber) Gabe von H1/H2-Blocker ± 50 mg Prednisolon i.v.

 Weiterführende Fachinformationen im PDF-Format   >>>