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Actinomyceten zählen zu den gram-positiven, langsam wachsenden Bakterien. Da sie verzweigt wachsen können, wurden sie früher zu den Pilzen gerechnet. Typischerweise entstehen pulmonale Infektionen durch eine Aspiration von infizierten Debris z.B. nach Zahnbehandlung. Auch opportunistische Infektionen bei immunsupprimiertem Patienten oder Patienten mit HIV-Infektion sind beschrieben. Neben der Lunge sind häufig auch das Rippenfell, das Mediastinum oder die Thoraxwand mit betroffen. Dabei ist eine sezernierende Fistel der Thoraxwand typisch. Häufig erfolgt die Diagnose erst verzögert. Der kulturelle Nachweis, insbesondere in der BAL ist schwierig, sodass immer auch eine mikroskopische Beurteilung und möglichst eine histologische Sicherung aus bioptischem Material erfolgen sollte.

Der klinische Verlauf ist typischerweise unspezifisch und langsam und erinnert an eine Tuberkulose oder ein Bronchialkarzinom. Die Behandlung ist mühsam. Wirksam ist Penicillin, wobei häufig initial 10 bis 20 Mio. Einheiten täglich über 4 bis 6 Wochen gefolgt von einer oralen Medikation gegeben werden. Eine in vitro Resistenztestung ist in der Regel unnötig, da Resistenzen selten sind. Da Mischinfektionen häufig sind, stellen betalaktamasegeschützte Aminopenicilline eine gute Alternative dar.