Ein Patient empfindet normalerweise innerhalb von 3-5 Tagen eine subjektive Verbesserung. In dieser Zeit ist er in der Regel entfiebert, Leukozytose und CRP-Werte sind rückläufig, die Oxigenation verbessert sich. Das Infiltrat im Röntgen Thorax ist meist nach 4–8 Wochen nicht mehr nachweisbar. Die langsame oder inkomplette Besserung einer Pneumonie, trotz antibiotischer Therapie, stellt ein häufiges klinisches Problem dar. Die »nonresolving Pneumonie« ist definiert als persistierendes Infiltrat über mehr als 4 Wochen. Mögliche Ursachen sind:
Man schätzt, dass etwa 20% der Fälle von persistierender Pneumonie auf nicht infektiöse Ursachen zurückzuführen sind . Wirtsfaktoren für eine verzögerte Heilung:
Keime, die typischerweise nicht auf eine empirische Therapie ansprechen Am häufigsten ist hier die Tuberkulose (Mycobacterium tuberkulosis oder atypische Mycobakterien). Selten sind Infiltrationen durch Nokardien und Aktinomyceten. In Deutschland sind Pilzinfektionen bei ambulant erworbenen Pneumonien eine Rarität und fast nur bei Patienten mit schweren Immundefekt (z. B. AIDS, prolongierte Neutropenie) nachweisbar, insbesondere wenn der Patient multipel antibiotisch vorbehandelt ist und Steroide erhalten hat. Erreger wie die Histoplasmose, die Coceidioidomykose, die Blastomykose und Kryptokokkose sind außerhalb von Endemiegebieten extrem selten. Resistente Bakterien Glücklicherweise sind in Deutschland Penicillin-resistente Pneumokokken eine Seltenheit. Dagegen hat die Makrolidresistenz in einigen Regionen klinisch relevante Ausmaße erreicht. Es sind bereits multi-resistente Pseudomonas aeruginosa-Stämme und Methicllin-resistente Staphylococcus aureus-Infektionen nachweisbar, die eine verzögerte Heilung bewirken können.
Nicht infektiöse Ursachen Die häufigste Differentialdiagnose ist das Bronchialkarzinom.
Gerade das bronchoalveoläre Karzinom kann im Übersichtsröntgenbild
wie ein typisches Infiltrat imponieren. Sehr selten sind benigne Tumoren
wie das Carcinoid, Lymphome oder andere benigne Tumoren. Gerade nach verzögertem Behandlungsbeginn ist eine Bronchiitis obliterans organisierende Pneumonie (BOOP) nicht selten. Typischweise ist der Beginn subakut mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber, Luftnot und trockenem Husten. Eosinophile Pneumonie Es sind mittlerweile chronische und akute Verlaufsformen beschrieben worden. Die chronische eosinophile Pneumonie beginnt häufig subakut mit Husten, Fieber, Dyspnoe, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und evtl. Giemen. Die Patienten sprechen meist exzellent auf Steroide an. Die seltenere akute eosinophile Pneumonie setzt plötzlich ein mit Fieber, trockenem Husten, Luftnot und evtl. pleuritischem Thoraxschmerz. Auch bei dieser Diagnose ist das Ansprechen auf Steroide häufig dramatisch gut. Die Diagnose wird bronchoskopisch gestellt. Weitere seltene Ursachen können die akute interstitielle Pneumonie, die pulmonale alveoläre Proteinose und auch einmal die Sarkoidose sein. Medikamenteninduzierte Lungenerkrankung Hier kann z.B. Amiodaron pulmonale Infiltrate auslösen, die mit einer Pneumonie verwechselt werden können. Seltener ist dies bei Methotrexat, Bleomycin und Nitrofurantoin nachweisbar. http://www.pneumotox.com Lungenembolie Insbesondere größere Embolien mit Infarktpneumonie können klinisch nicht von einer durch bakterielle Erreger ausgelösten Pneumonie unterschieden werden. Abklärung bei verzögerter Heilung:
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