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Ein 37jähriger Elektriker stellt sich mit Fieber bis 39,2 °C und Dyspnoe vor. Diese Symptome sind akut etwa 4 Stunden nach Schweißarbeiten aufgetreten. Aufgrund der starken Hitze hatte er auf einen Atemschutz verzichtet. Der Patient ist Raucher und war vorher gesund und voll belastbar. Auswurf bestand nicht. Auskultatorisch findet sich ein basal betontes Knisterrasseln. Kein Giemen, kein verlängertes Exspirium. Laborchemisch besteht eine Akutphase-Reaktion mit Leukozytose von 19,2/nl sowie einer CRP-Erhöhung auf 192 mg/l. Radiologisch finden sich diskrete retikulo-noduläre Veränderungen in beiden Lungen. Ein lokalisiertes Infiltrat ist nicht nachweisbar.

Die bronchoalveoläre Lavage bestätigt die Verdachtsdiagnose einer Schweißerlunge: mittels Eisenfärbung sind nahezu alle Makrophagen als eisenspeichernd darzustellen.

Im Krankenhaus bildeten sich die Infiltrate innerhalb einer Woche vollständig zurück. In der Lungenfunktion verbleibt aber eine leichtgradige Restriktion.

Kommentar

Verschiedene Metalle können eine akute Pneumonitis auslösen. Hierzu zählt neben Eisen, wie in unserem Beispiel, Beryllium und seine verschiedenen Verbindungen, Chromsalze, Kobalt, Lithium, Mangan, Blei, Selen, Titan, Vanadium und Zink. Chronische Effekte führen zu fibrosierenden Lungenerkrankungen (Pneumokoniose).

Darüber hinaus ist z.B. nach Exposition gegen Kobalt, Chrom, Nickel und Vanadium auch ein Asthma bronchiale beschrieben. Schließlich können Chrom und wahrscheinlich auch Nickel Bronchialkarzinome auslösen. Bei akuter hochdosierter Exposition können jedoch auch Krankheitsbilder mit Fieber und akuter Dyspnoe ausgelöst werden.